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Start zu einem neuen Roman

Wiesbaden, Samstag, 12. September 2015. Bei Händels 'Arien für Montanana und Senesino

Am gestrigen Abend habe ich noch neue Dateien vorbereitet, um für heute startklar zu sein. Vor allem auch habe ich schon das neue Projekt im „Scrivener-Programm“ eingerichtet, in dem ich bisher nur die beiden Essays geschrieben habe, die in diesem Jahr entstanden sind; also „Das Gewicht der Zeit“ und dann, für meinen Lyriker-Freund Bernd Stickelmann, „Die Reisen der Landvermesser“.

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Heute nun, genau ab 12 Uhr am Mittag, der Start zu einem neuen Roman, für den ich im August auf unserer Dänemarkreise den Plan gefasst habe. Und? Womit beschäftige ich mich zum Auftakt des Romans? Mit Geologie, mit Küstengeographie, mit Archäologie der Steinzeit, ach ja, und mit Menschenhandel sowie dem kalten Krieg; es wird nämlich ein sehr gegenwärtiger Roman werden, trotz des Rückgriffs auf die Steinzeit.

Wussten Sie eigentlich, dass es das Forschungsgebiet der maritimen Archäologie gibt? Und dass die zwei häufigsten Funde der maritimen Archeologie im Gebiet der Ostsee Schiffe und steinzeitliche Siedlungsplätze sind? Allein in dänischen Gewässern rechnen die Archäologen mit über 20.000 steinzeitlichen Siedlungsplätzen. Das liegt daran, dass vor gerade mal 9.000 Jahren das Gebiet von England über Dänemark bis Schweden aus einer zusammenhängenden Landmasse bestand. Das, was heute Ostsee ist, war damals ein Süßwassersee.

Während meiner Recherchenreise im vergangenen Monat haben wir, die Liebste und ich, unter anderem auch sehr viele Megalithgräber gesucht und erkundet.

Dysse - (c) Peter H. Gogolin

Das ist eine, vermutlich etwas spezielle, Leidenschaft von uns. Schon als wir uns vor 25 Jahren begegneten, das war im Künstlerdorf Schöppingen im Münsterland, haben wir viele Tage damit verbracht, megalithische Gräber und andere Steinsetzungen im Münsterland aufzusuchen. Es waren mitunter recht mühsame Exkursionen, aber ungeheuer faszinierend; zumindest für uns.

In Dänemark schätzt man die Zahl der noch erhaltenen Megalithgräber auf über 40.000, es sind natürlich im Verlauf der Jahrtausende auch viele zerstört worden, vor allem durch den Ackerbau. Auf dem oben abgebildeten Bild handelt es sich um ein besonders schönes Steingrab (dän. Dysse) mit zwei Kammern, das, wenn man von Norden kommt, kurz vor Simmerbølle auf der Insel Langeland zu finden ist. Es liegt in einem alten Eichenhain und stammt wohl aus der sogenannten Bauernsteinzeit, also aus der Zeit von 3.500 bis 3.000 vor Chr.

Der neue Roman beginnt mit dem Tauchgang eines Archäologen, der einen der versunkenen Siedlungsplätze im südlichen Fünen kartieren will und dabei unfreiwillig noch etwas ganz anderes findet. Na, mal sehen, wie weit ich heute noch komme. Ich wünsche Ihnen was.

Peter H. E. Gogolin: Erzähler, Roman-Autor, Stücke- und Drehbuchschreiber, Lyriker

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