Literatur

Ein paar Dinge, die …

Sonntag, 17. Juli 2022, bei den ‚Montreal Tapes‘ von Charlie Haden, Paul Motian & Paul Bley

Am Morgen nach dem Aufwachen noch gelegen und bei offenen Fenstern den Insekten in den Anemonen zugehört, die in diesem Jahr besonders üppig gewachsen sind. Um ehrlich zu sein, ich weiß gar nicht, was ich ohne einen Garten machen würde; es wäre sehr traurig.

Ich will, obwohl heute Sonntag ist, doch wieder mit einem neuen Arbeitsdurchgang anfangen. Diesmal die Schlusskorrektur von „Ein paar Dinge, die ich über mich, meine Eltern und Auschwitz weiß“. Der jetzige Durchgang wird vor allem die Überarbeitungen meiner Lektorin einbeziehen, dabei auch auch parallel meine eigenen, was besonders dadurch nötig geworden ist, da ich sowohl für den Mutter- als auch den Vater-Teil noch je ein zusätzliches Schlusskapitel geschrieben habe. Ich denke mal, es wird die Zeit bis Ende August brauchen, um mit allem durchzukommen. Aber Zeit ist reichlich vorhanden. Der Verleger schrieb mir vor einer Woche, dass das Buch für 2023 vorgesehen sei, also wird sich alles mit der gewohnten Sorgfalt abwickeln lassen, bevor es im Herbst zu neuen Lesungsterminen geht.

Freilich ist diese Schlusskorrektur erst möglich geworden, weil zuvor zwei andere Projekte abgeschlossen bzw. weitgehend abgeschlossen werden konnten. Zum einen ist das Lesedrama „Die Bilder des John D.“ erschienen. Auch das hatte ja Zeit gebraucht und ist entsprechend gut ausgefallen. Außerdem habe ich jetzt das Gesamtmanuskript des zweiten Erzählbandes fertiggestellt. Es sind im Unterschied zum Band „Isoldes Liebhaber“ von 2020 allesamt realistische Geschichten. Ich habe sie aus der Erzählproduktion von beinahe vier Jahrzehnten zusammengestellt, es sind also Texte, die ich durch die Jahre zwischen der Arbeit an meinen verschiedenen Romanen verfasst habe. Das Manuskript liegt nun bei der Lektorin, sodass ich für die Weiterarbeit am Eltern/Auschwitz-Buch frei geworden bin.

Also wieder ran an „Ein paar Dinge, die …“. Es ist zwar ein schwieriges Manuskript, und ich hatte zwischendurch schon mal gesagt, dass ich es niemals mehr anfassen würde, aber wie heißt es doch so richtig in den „Kindern der Bosheit“? Genau: „Wer noch lebt, sage nicht niemals.“

Bleiben Sie glücklich
wünscht PHG

Peter H. E. Gogolin: Erzähler, Roman-Autor, Stücke- und Drehbuchschreiber, Lyriker