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Jede Liebesgeschichte ist eine Geistergeschichte

Dienstag, 7. Mai 2019, bei Bachs Johannes-Passion unter Simon Rattle, Inszenierung Peter Sellars

Mitunter kommen die Dinge doch wieder in Bewegung, auch oder gerade wenn man es gar nicht erwartet. Ich hatte, um nur etwas zu tun, was mich an eigene Arbeit erinnert, mit der Schlussredaktion meines Novellen-Projektes begonnen. Also zuerst einmal ein Gesamtmanuskript erstellt, das dann tatsächlich etwas über 240 Seiten lang wurde. Dabei änderte ich auch die Reihenfolge der drei Geschichten, indem ich die Fliegengeschichte „Das Licht im Auge“ an den Anfang setzte, die Titel-Novelle „Isoldes Liebhaber“ ans Ende und eingebettet zwischen den beiden die lange Novelle „Er kommt erst am Abend zurück„. Alle drei stehen unter dem Motto: „Jede Liebesgeschichte ist eine Geistergeschichte“ – dem Titel der DFW-Bio von Max. Danach begann ich mit einem neuen Korrekturdurchgang und prompt erreichte mich via Skype die Nachricht aus Bern, dass der Umschlagentwurf fertig sei.

(c) Crea Digol

Wir hatten uns im vergangenen Winter darüber verständigt, also meine Vorstellungen diskutiert, auch erste Entwürfe waren schon im Dezember entstanden. Dann kam alles über den Jahresanfang zum Erliegen. Und mit meinem Schlaganfall am 10. Februar geriet naturgemäß alles aus dem Blick; es hätte mich nicht gewundert, wenn auch dieses Projekt, wie so viele andere in meinem an Zusammenbrüchen so unangemessen reichen Leben, im Sande verlaufen wäre. Aber nein, kaum hatte ich selbst wieder Hand an die Texte gelegt, da kam – ohne Nachfrage – auch aus Bern ein Signal. Crea hatte nicht einmal von meiner Erkrankung gewusst. Da scheint also eine Verbindung zu existieren.

Ich habe mir vorgenommen, schon am kommenden Wochenende einige Entwürfe unter Verwendung des Bildes auszuprobieren, wechselnde Schriften sollten zeigen, ob der gewünschte Eindruck entsteht.

Mit dem gegenwärtigen Korrekturdurchgang bin ich inzwischen auf der Hälfte des Manuskriptes angekommen. Der handschriftlichen Korrektur meine ich, die Übernahme in den Computer steht dann immer noch aus, was beides, da ich ja nur eine linke Hand zur Verfügung habe, keine Sache ist, die sich sonderlich schnell bewerkstelligen lässt. Aber egal, davon werde ich mich nicht abhalten lassen. Das würde mich nur unglücklich machen. Und das wollen wir doch nicht.

Bleiben auch Sie glücklich
wünscht Ihnen PHG

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Peter H. E. Gogolin: Erzähler, Roman-Autor, Stücke- und Drehbuchschreiber, Lyriker