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Erste Arbeiten und die Müdigkeit

Donnerstag, 25. April 2019

Den größten Teil meiner Zeit verbringe ich mit Physio- und Ergotherapie-Terminen, das heißt mit Fahrten durch die Stadt zu den Therapieorten, der Therapie selbst und der Rückkehr von dort. Natürlich kann ich davon nichts selbst, darum werde ich abgeholt und zurück gebracht. Auf einem Tragestuhl holen mich zwei kräftige Männer aus der Wohnung ab, tragen mich durchs Treppenhaus in den Krankentransporter, am Therapieort tragen sie mich hinein und holen mich später wieder ab etc. Das ist sehr ermüdend, über Tag könnte ich drei- bis viermal einschlafen. Dafür schlafe ich des Nachts sehr schlecht, kann nicht durchschlafen und wache zu früh auf.

Ich habe trotzdem inzwischen wieder zu arbeiten begonnen und schreibe an einem Artikel über den ‚Holodomor‚, sprich die millionenfache Tötung durch Hunger, die die Sowjets unter Stalin an der Bevölkerung der Ukraine begangen haben. (Ich weiß, liebe Frau K., schon wieder nichts Lustiges. Aber dazu bin ich nicht auf der Welt.) Wenn ich weiter gut voran komme, so werde ich mit dem Text wohl am Wochenende fertig werden. Es wird der erste meiner mit der linken Hand geschriebenen Texte sein, der zur Veröffentlichung bestimmt ist. Sie wissen schon, mit der linken, weil ich keine rechte mehr habe. Oder, da man ja optimistisch bleiben soll, weil ich nicht warten mag, bis ich eines Tages vielleicht doch wieder eine rechte Hand haben werde.

Was gibt es noch? Vielleicht, dass ich, seit ich am Dienstag vor Ostern wieder nach Hause kam, sehr wenig Musik gehört habe; eigentlich gar nichts, außer den späten Streichquartetten von Beethoven. Währen der 9 Wochen im Krankenhaus gar nichts, ebenso kein TV, also weitgehende Medien-Abstinenz.

Nun, das muss niemand nachmachen.
Bleiben Sie glücklich, wünscht Ihnen
PHG


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Peter H. E. Gogolin: Erzähler, Roman-Autor, Stücke- und Drehbuchschreiber, Lyriker