Moon
Meine Erfahrung mit einem NetFlix-Film
Als mir vor einigen Jahren mein Sohn die Qualität von NetFlix-Filmen pries, wobei er sich vor allem auf Serien bezog, da war sein Argument „Das sind Filme wie ein Roman“. Ich habe das damals abgewehrt und gesagt, was ein Roman ist, das weißt du gar nicht.
Das stimmt auch, denn mein Sohn, heute 44 Jahre alt, liest überhaupt nicht. Er hat also gar keinen Vergleich. Allerdings habe ich inzwischen selbst Netflix-Filme gesehen, die mir sehr gefallen. Zuletzt „Moon“, eine Dystopie der nahen Zukunft.
„Gegen Ende einer einsamen dreijährigen Mission auf der Mondstation Sarang“, heißt es in der Ankündigung des Films, „sieht und hört Astronaut Sam Bell plötzlich sehr merkwürdige Dinge.“
Ich hatte keinesfalls damit gerechnet, auf solch eine überzeugende Umsetzung dieses Problems zu stoßen, denn vor wenigen Tagen schrieb ich noch über die japanische Weltraum-Sonde Hayabusa 2, die auf dem Asteroiden Ryugu gelandet war. Dort hatte ich gesagt: „Das wird die Menschheit sicher einen Schritt voran bringen, also bei der Erkenntnis des Universums, seiner Entstehung usw., meine ich. Und natürlich bei der Ausbeutung der Rohstoffe, mit denen wir, beim heutigen Tempo der Entwicklung sicher in den nächsten 20 bis 30 Jahren beginnen werden. Leute wie mein Vater, der den größten Teil seines Lebens 1000 Meter tief unter der Erde mit dem Abbau von Kohle verbringen musste, werden dereinst auf Monden und Asteroiden in Bergwerke einfahren; denn letztlich geht es darum.“
Das genau ist die vollendete Situation, in der der Netflix-Film „Moon“ beginnt. Die Konzerne haben längst die Verfügung über den Mond gewonnen. Der Film ist uns also kaum zwanzig oder dreißig Jahre voraus. Die realistische Umsetzung der Situation auf dem Mond besticht in diesem Film, und ich denke wirklich, dass es so oder ähnlich in den kommenden Jahrzehnten geschehen wird.
Was als Lösung der irdischen Energie-Probleme verkauft wird, hat jedoch eine dunkle Rückseite, die erst deutlich wird, als ein Unfall passiert, der den beteiligten Astronauten die Augen öffnet. Plötzlich ist nichts mehr so, wie eben noch geglaubt. Und sie selbst schon gar nicht.
Näheres soll hier nicht verraten werden. Aber letztlich stellt der Film implizit die Frage, ob wir noch Menschen bleiben können, wenn wir eines Tages den Weltraum besiedeln. Vielleicht ist unsere Art ja doch an das Dasein auf der Erde gebunden, die wir gerade dabei sind, mehr und mehr unbewohnbar zu machen.
Ich wünsche Ihnen einen
schönen Filmabend
Ihr PHG