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Unterwerfung? Im Geröll der Tage.

Freitag, 5. Januar 2018, bei Regen, abflauendem Wind und Bruckners Symphony No. 2, 
unter Günter Wand und dem Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester
Einsamkeit hat den großen Vorteil, dass
man die Flucht vor sich selbst einstellt.
Marcel Proust

Habe den ganzen Tag gekämpft, meinen neuen Roman, der jetzt beim achten Kapitel angekommen ist, in eine Form zu bringen, die ich als Grundlage wirklich benutzen kann. Das hat als Hintergrund die Entscheidung, nach Jahren der Arbeit mit dem Programm „StoryMill“, nun doch auf das Konkurrenz-Produkt „Scrivener“ umzusteigen. Ursprünglich war ich mit StoryMill sehr zufrieden, doch scheint es in letzter Zeit Fehlfunktionen zu produzieren, etwa indem es beim Start des Programm jeweils die letzte bearbeitete Datei doppelt öffnet. Also habe ich heute den Roman, den ich mit der Mühle der Geschichten begonnen hatte, auf Scrivener umgestellt, alle Textcontainer rüberkopiert, die Charakter-Checklisten neu erstellt usw. Mal sehen, wie sich das in den nächsten Tagen anfühlt.

Mit dem neuen Jahr habe ich auch wieder begonnen, ein neues handschriftliches Buch für Notate zu führen, obwohl ich weiß, dass das die Fülle meiner Aufzeichnungen nur noch zusätzlich wird anschwellen lassen. Vor Jahresabschluss hatte ich die Tagebuchaufzeichnungen, die ich seit 2008 mit dem „Mac Journal“ im Computer verfasst habe, in einer WORD-Datei zusammengefasst und dabei festgestellt, dass ein Manuskript, von knapp 1,1 Millionen Zeichen entstanden war. Also im Druck ein auf jeden Fall über 600 Seiten starker Band. Wäre ich in der Lage, meine handschriftlichen Aufzeichnung aus dieser Zeit ebenfalls in den Computer zu übernehmen, so käme ich sicher auf tausend Seiten und mehr. Dann gibt es noch die etwa 300 BLOG-ARTIKEL, aber das soll vergessen sein, ebenso wie alle bisher erschienenen Bücher. Nun gut, obwohl ich schon allein körperlich niemals in der Lage sein werde, die Masse dieser Aufzeichnungen in einem Band zu publizieren, so habe ich ihm doch bereits einen Titel gegeben. Er sollte heißen „Schreiben im Geröll der Tage“.

Gestern notierte ich: Dass es kaum Sinn hat, gegen die Art + Weise anzukämpfen, in der das Leben, vor allem auch in den kleinen Dingen, sich fügt und wendet, ist mir lange schon begreiflich geworden. Wie weit jedoch ist man damit bereits einer Unterwerfung nahe gekommen? Könnte man dann nicht ebenso hingehen und sagen: „Herr, ich füge mich Deinem Rat und allem, was Du über mich beschlossen haben magst?“ Gewiss könnte man das. Die Frage ist nur, macht es einen Unterschied?

Geben wir, dem was neu entstehen will, eine Chance. Alles andere wird unglücklich machen. Und das wollen wir ja nicht.

Bleiben Sie auch 2018 glücklich
wünscht Ihnen PHG

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Peter H. E. Gogolin: Erzähler, Roman-Autor, Stücke- und Drehbuchschreiber, Lyriker