Gelobt sei der PONYCLUB
Dienstag, 19. Dezember 2017, bei Verdis 'Un ballo in maschera'
Es nieselt, letzte Schneereste tauen bei +6 Grad vor sich hin, die Vögel frieren in den nackten Ästen der zu grob beschnittenen Bäume vor meinem Arbeitszimmer. Die Liebste sitzt an der Schlusskorrektur des zweiten Teils ihres Erzählzyklus „Der Mond ist ein Licht in der Nacht“. Nachmittags, für um 18 Uhr, werden wir ins Weihnachtsmärchen gehen.
Am Morgen, während des Frühstücks kamen mit der Post überraschend Belegstücke des LITERATURBOTEN aus Frankfurt, der meine beiden Erzählungen „Aus der Geschichte des Ponyclubs I + II“ abgedruckt hat.
Das ist mal wieder so ein Fall von nur „Ein kleiner Schritt für einen Menschen“ – um Neil Armstrong zu zitieren -, doch muss ich gestehen, dass er mir trotzdem sehr wichtig ist und deshalb auch entsprechend Freude gemacht hat.
In der Hauptsache hat das zwei Gründe. Zum einen den, dass der Mensch, für den ich die beiden Texte ursprünglich einmal schrieb, ihnen mit völligem Unverständnis begegnete, sie sofort ablehnte und mich danach behandelte, als sei ich eine ganz besondere Art von Idiot.
Demgegenüber schrieb mir der Herausgeber des Literaturboten, er „würde gern, die beiden bezaubernden Prosastücke (Pony 1 und 2) abdrucken“.
So himmelweit liegen also die Verständnisgrenzen auseinander, was für den einen eine bezaubernde Prosa ist, das ist für den anderen ganz und gar unverständlich. Man brauchte freilich etwas Kenntnis der Literatur und dazu Humor, was beides dem ersten Empfänger bedauerlicherweise gänzlich fehlte.
Der zweite Grund für meine Freude besteht darin, dass ich durch diese Publikation das Jahr 2017 für mich positiv abschließen kann. Will sagen, es bleibt für mich und meinen seelischen Haushalt nicht das Jahr, in dem mir der unsägliche Verleger Dielmann meinen Roman „Der Mann, der den Regen fotografierte“ und damit fünf Jahre Arbeit und Hoffnung zerstört hat.
2017 endet vielmehr als das Jahr, in dem meine beiden Ponyclub-Erzählungen veröffentlicht wurden. Das ist mir ungeheuer wichtig, und ich kann jetzt endlich den Fluch „Nicht mehr gedacht soll seiner werden!“ über Dielmann aussprechen.
Gelobt sei also der Ponyclub!
Bleiben Sie glücklich, wünscht Ihnen
Ihr PHG