Das Beste, was man bekommen kann
Wiesbaden, Samstag, 8. April 2017, bei sonnigstem Wetter und lauter Haydn-Sinfonien unter Antal Dorati
Es wäre viel zu arbeiten gewesen, aber das wunderbare Wetter verführte uns dazu, im Sonnenschein zu sitzen. Zwischendurch habe ich dann mal meine morgige Lesung im Kunsthaus Wiesbaden vorbereitet, sodass eine Textabfolge von etwa 45 Minuten entstand. Das sollte reichen, wenn man etwaige Moderationen hinzurechnet.
Nach der Lesung, am morgigen Abend wird die Liebste dann zu Probenarbeiten für ihre nächste Inszenierung in den Osten reisen. Ich werde die Zeit ihrer Abwesenheit nutzen, um endlich die Schlussfassung meines neuen Romans „Nichts weißt du, mein Bruder, von der Nacht“ fertigzustellen, der zur Leipziger Messe 2018 erscheinen soll. Das sollte während der Osterwoche möglich sein.
Bis zum vorigen Jahr war die Osterwoche für mich immer eine hochgradig traumatische Zeit, da ich am Gründonnerstag 2001 die Diagnose eines Nierenkarzinoms bekam. Damals war ich überzeugt, sterben zu müssen. Obwohl das dann nicht geschah – vor allem, weil mein Bruder F. so ein großartiger Arzt ist und mir die besten Operateure etc. besorgte – fühlte ich mich in den Jahren danach eigentlich immer wie ein Sterbender auf Abruf. Erst kürzlich habe ich begriffen, dass ich vielmehr ein Überlebender bin, ein Langzeitüberlebender. Das ist das Beste, was man kriegen kann. Ich werde deshalb in diesem Jahr in der Osterwoche eine wichtige Arbeit anpacken.
Naja, ist eigentlich eine Banalität, denn man sollte jeden Tag so vorgehen.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Osterwoche
und Sie wissen ja: GLÜCKLICH BLEIBEN – sagt PHG