Nachlese zur Lesung im Hessischen Literaturforum
Montag, 15. Oktober 2012, bei Rossinis "Cenerentola" mit Cecilia Bartoli
Heute schrieb mir C. O., ich müsste meinen ‚Fanclub‘ besser mobilisieren. Das hat mich sehr erstaunt. Und zwar einfach deshalb, weil ich gar nicht darauf gekommen wäre, dass ich einen Fanclub habe. Aber sie hatte natürlich Recht, und ich werde mich wohl in Zukunft stärker darum kümmern müssen. Danke für den Hinweis.
Die Lesung am vergangenen Samstag im Hessischen Literaturforum ist sehr gut verlaufen und hat mir Spaß gemacht. Es lasen – da es ein Verlagsabend war, bei dem auch das Programm des Kulturmaschinen Verlages insgesamt vorgestellt wurde – Alban Nikolai Herbst, Phyllis Kiehl, Leander Sukov und ich, in dieser Reihenfolge.
Ich las aus meinem neuen Roman „Das Herz des Hais„ einleitend die beiden Anfangskapitel, um den Zuhörern eine Vorstellung von den unterschiedlichen Charakteren der beiden Schwestern Johanne und Karen zu geben, von denen das Buch handelt. Danach ein Kapitel etwa aus der Mitte des Buches, das Karen als eine große Liebende zeigt. Schade, sehr schade, dass das Buch z.B. auf amazon immer noch nicht als lieferbar angezeigt wird. Man kann es lediglich vorbestellen – und dass bereits seit über einem Monat, und obwohl ich am 20. September daraus in Frankfurt bereits die erste Lesung gehalten habe. Es ist zum Kotzen!
An den Schluss habe ich dann ganz spontan, da zur Eröffnung des Abends von Alban Nikolai Herbst aus seinem gerade erschienenen Essayband „Schöne Literatur muss grausam sein„ ein Essay über das Reisen vorgetragen worden war, aus meinem Lyrikband „Schnee auf neuen Gipfeln„ das Gedicht „Reisenotizen II“ gestellt, gewissermaßen um den Kreis zu schließen.
Gefreut hat mich dieser Verlagsabend aber auch deshalb, weil die Literaturzeitung Volltext zur Buchmesse mit einem großen dreiseitigen Artikel über mich und meine Romanarbeit erschienen war. Schwerpunkt ist darin zwar mein Roman „Calvinos Hotel“, der bereits im Frühjahr 2011 erschienen ist, aber dieses Buch ist zweifellos nach wie vor wichtiger. „Das Herz des Hais“ ist, verglichen mit Calvino, eher ein Nebentrieb, ein Kammerspiel über das Thema Sexualität, das – nach „Calvinos Hotel“ entstanden – mit den Romanen „Der Akkordeonspieler“ und „Der Schattenbruder“, die beide ebenfalls bereits fertig sind, ein Triptychon bilden wird, ein dreiteiliges Tafelbild, das im weitesten Sinne biblische Themen behandelt. Der Roman „Der Schattenbruder“ z.B. behandelt das Thema des Brudermordes.
Ja, das wäre es so in etwa. Ich hoffe nun, da die Messe und die damit verbundenen Lesetermine vorbei sind, wieder in meinen Alltag zu kommen. Was vor allem auch heißt, dass ich in meinen üblichen Tagesrhythmus zurückfinde, bei dem jeder Tag mit der Arbeit am jeweils neuen eigenen Romanprojekt beginnt. In diesem Falle also an meinem Brasilien-Roman, der inzwischen zu etwa einem Drittel in einer ersten Fassung vorhanden ist und bis zum Jahresende auf das Doppelte anwachsen soll. Also von den jetzt 200 Seiten auf 400. Dann könnte ich im kommenden Frühjahr den 3. Akt schaffen. So in etwa wünsche ich es mir.
Das Buch erscheint dann freilich noch längst nicht im nächsten Jahr. Ich weiß überhaupt nicht, ob es schon 2014 erscheinen kann. Vermutlich werde ich es nach Abschluss der Niederschrift im Frühjahr erstmal für mindestens ein halbes Jahr liegenlassen. Um dann im Spätherbst die abschließende Fassung zu schreiben.
Das nächste Jahr ist sowieso publizistisch bereits vorgeplant, da für 2013 eine Neuauflage meines Romans „Kinder der Bosheit“ unter Vertrag ist. Und da ich noch nicht weiß, was daran als Überarbeitung zu tun sein wird, so werde ich darauf angewiesen sein, die ersten Fahnen schon früh zu erhalten. Die Neufassung des Romans „Seelenlähmung“, die im vergangenen Frühjahr erschienen ist und in Leipzig vorgestellt wurde, hat elend viel Zeit verschlungen.
Also am besten dann, wenn ich den Brasilien-Roman abgeschlossen habe und so ab März/April wieder freie Arbeitszeiten hätte. April, Mai, Juni usw. also Neufassung der Kinder der Bosheit. Außerdem werde ich frühzeitig schauen müssen, dass ich mir als Lektorin im Verlag Maria Evans-von Krbek sichere. Aber das wird schon klappen. Auf, gehen wir es an!