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Goldzihers Tagebuch

Nachtrag zum Spinoza-Haus: Der Orientalist Ignaz Goldziher, der sich von der jüdischen Gemeinde drangsaliert fühlte  und deshalb in dem ausgestoßenen Spinoza wohl einen Leidensgenossen sah, schreibt 1912 in sein Tagebuch:

„Am 15. August unternahmen wir eine Reise nach Holland. … Im Seebad Katwijk brachten wir dann drei Wochen zu, pilgerten von dort an einem Vormittag nach Rhynsberg zum Spinoza-Haus, einer der heiligsten Stätten unserer Erde.“

Es würde ihm das Herz brechen, wenn er das Haus im heutigen Zustand sehen müsste. Aber ich denke, das ist das Gute an den ‚heiligen Stätten‘, sie sind früher oder später noch immer dem Verfall preisgegeben worden.

Peter H. E. Gogolin: Erzähler, Roman-Autor, Stücke- und Drehbuchschreiber, Lyriker