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Heute mit Salome

Während meine Nachbarn Arme voller Stangenweißbrot durchs Treppenhaus schleppen und demzufolge wohl eine Wochenendfeier vorbereiten, sitze ich im Korrekturgefängnis meine letzten Hafttage ab. Nun mache ich es natürlich trotz allem gern, obwohl – es gibt immer ein obwohl – ich verstärkt bemerke, dass ich vom langen Sitzen Probleme mit den Beinen bekomme. Durch häufigeres Aufstehen und Herumlaufen versuche ich das zu minimieren, aber es ist kein gutes Zeichen.

Heute habe ich zudem die am 1. März begonnene Verdi-Durchmusterung unterbrochen, um, angeregt von >>>> ANH, mal wieder die Salome zu hören. Zwar nicht die Aufnahme mit der jungen Hildegard Behrens unter Karajan, da ich diese leider gar nicht besitze, sondern >>>> die Einspielung mit Birgit Nilsson und den Wiener Philharmonikern unter Georg Solti von 1961, aber ich denke, es sind beides absolute Ausnahme-Einspielungen.

Und da Eric, die unsichtbare Hauptfigur in meinem Roman „Das Herz des Hais“, ja ein Operndirigent ist, so wird er mich sicher noch wissen lassen, was er davon hält. Ich vermute, dass er sagen wird, die Nilsson sei ihm lieber, weil ihre Stimme härter und im Grunde brutaler ist. Man muss sich ja vergegenwärtigen, dass die Salome keine nette Figur ist, schließlich stürzen sich ihretwegen Männer ins Schwert und müssen ihren Kopf auf dem Servierteller hinterlassen. Das ist Drama pur!

Und weiter gehts im Text! Ich will, bevor ich für das Wochenende einkaufen gehe, noch weit kommen.

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Peter H. E. Gogolin: Erzähler, Roman-Autor, Stücke- und Drehbuchschreiber, Lyriker